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11 Gründe, warum die Fünf Tibeter ein perfektes minimalistisches Trainingsprogramm sind

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Als ich neulich mal wieder fleissig die Fünf Tibeter turnte und währenddessen darüber sinnierte, was mich eigentlich an diesem Programm so fasziniert (anstatt achtsam auf meine Atmung zu achten), wurde mir bewusst, dass diese Übungssequenz ein geradezu perfektes minimalistisches Trainingsprogramm darstellt.

Minimalismus ist in allen Bereichen des Lebens er-lebbar

Ich erlebe es oft, dass Minimalismus überwiegend mit der materiellen Ebene des Lebens in Verbindung gebracht wird: Da geht es ums Entrümpeln, DIY, Müllvermeidung, Tauschen & Teilen, et cetera. Und das ist auch gut so!

Zugleich ist Minimalismus viel mehr! Das wird auch deutlich, wenn man sich das Abecedarium Minimalismus ansieht, das als Gemeinschaftsprojekt von verschiedenen Minimalismus-Bloggern und an Minimalismus interessierten Menschen entstanden ist. Es geht um ein selbstbestimmtes und bewusstes Leben, das nachhaltig mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgeht. Minimalismus lässt sich auf alle Ebenen übertragen – auch auf Bewegung und Training.

Die Trainingssequenz der Fünf Tibeter vereint minimalistische Grundsätze mit einem gesundheitlichen Nutzen. Für mich ist vor allem das hohe Maß an Machbarkeit entscheidend: Räumlich wie zeitlich braucht es nicht viel und dies trägt bei mir ganz ganz ganz entscheidend zur Motivation bei, die Fünf Tibeter auch wirklich zu absolvieren. Denn darauf kommt es bei Bewegung an: Sie zu tun.

Die Fünf Tibeter & Ich

Für alle, denen der Begriff „Fünf Tibeter“ nicht so viel sagt: Die Fünf Tibeter stehen für eine kurze und bestimmte Abfolge von fünf Übungen, die an Yogastellungen erinnern.

Eingebettet sind Fünf Tibeter in eine Geschichte um einen einen stark gealterten Colonel, der dank dieser fünf Übungen, die angeblich von tibetischen Mönchen praktiziert werden, wieder zu überragender Jungendlichkeit und Stärke fand. Und es gibt eine Diskussion, ob diese erstaunliche Entwicklung des Colonel mitsamt den fünf Übungen in Wahrheit ein esoterischer Humbug ist, der die Verkaufskassen klingeln lässt.

Ich mag mich in diese Diskussion nicht einmischen. Ich bin pragmatisch veranlagt. Ich merke, dass mir die Übungen gut tun – gerade wenn ich lange am Schreibtisch gesessen habe und mein Rücken etwas verspannt ist.

Über das Thema „Rücken“ bin ich auch auf die Fünf Tibeter aufmerksam geworden. Denn im Sommer 2013 lernte ich während eines Cluburlaubs auf Korfu einen Physiotherapeuten kennen, der diese Übungsfolge als das perfekte Rückentraining bezeichnete. Ich war über diese Aussage überrascht und fing an, mit den Übungen zu experimentieren. Nicht weil ich Rücken habe, sondern weil ich Rücken nicht bekommen möchte. („Ich habe Rücken, Füße und ich habe Kreislauf“ – Horst Schlemmer macht die Yoga-Brücke bei „Wer wird Millionär“, Minute 9.20).

11 minimalistische Gründe für die Fünf Tibeter

In Anlehnung an das Abecedarium des Minimalismus habe ich elf Gründe gefunden, warum die Fünf Tibeter ein minimalistisches Trainingsprogramm sind:

A wie Achtsamkeit
Claro, alle Übungen werden achtsam absolviert: Bewusst, aufmerksam, im gegenwärtigen Augenblick anwesend und – das ist auch wichtig – ohne zu urteilen.

B wie Bewusster Umgang mit (Umwelt-) Ressourcen
Für die Fünf Tibeter braucht man eine Körperlänge Platz und bequeme Kleidung, mehr nicht. Man braucht keine Transportmittel wie Auto, Bahn oder Bus, um zu einem Trainingsort zu gelangen. Kein durchschwitztes Extra-Sportzeug, das gewaschen werden muss. Keinen Stauraum für eine teure Ausstattung (Gruß an die Skifahrer). Auch finanzielle Ressourcen werden geschont, es fallen keine Kurs- oder Fitnesscentergebühren an, keine weiteren Anschaffungen.

D wie Do it yourself
Man braucht keinen Kursleiter, kein Fitnesscenter, keine DVD. Mit guter Körperwahrnehmung kann jeder auch ohne Kursleiter oder Trainer entscheiden, wie viel genug und wie viel förderlich ist.

E wie Einfach leben
Die Fünf Tibeter sind überall durchführbar. Man muss sie einfach einfach machen.

F wie Frei von Ballast
Kein Equipment, keine grosse Trainingstasche, die man schleppen muss.

H wie Hinterfragen von (Denk-) Gewohnheiten
Bewegungstraining muss nicht lang und ausführlich sein. Tägliche kurze Sequenzen sind ebenfalls total effektiv.

I wie Individuell – statt konsumkonform
Das Zauberwort lautet: Modifikation! Man kann alle Übungen der Fünf Tibeter modifizieren und damit der individuellen Verfassung anpassen. Das gilt für die Anzahl der Wiederholungen wie auch für Variationen der Übungen. Der Maßstab ist man selbst.

K wie Konzentration auf das Wesentliche
Die Übungen dehnen und stärken vor allem die Rücken- und Bauchmuskulatur, aber auch Arme und Beine kommen nicht zu kurz. Damit deckt man als viel sitzender Mensch schon eine Menge ab. Und das ist ziemlich viel besser als gar nix zu tun.

L wie Loslassen
Beim Üben der Fünf Tibeter lässt man los. Vor allem Anspannung.

Y wie Yoga statt fernsehen
Die fünf Übungen erinnern an Yoga bzw. kommen im Yoga vor (die Brücke, der Hund, die Kobra, das Kamel).

Z wie Zeit für das Wesentliche
Das Programm ist verhältnismässig kurz. Wegzeiten und Wartezeiten für ein externes Training fallen weg. So hat man mehr Zeit.

Wer jetzt Lust bekommen hat, die Fünf Tibeter einmal auszuprobieren: Im Internet gibt es viele schriftliche Anleitungen, Bilder und Videos, die man sich anschauen kann. Diese oben genannten Überlegungen gelten im Prinzip auch die Übungssequenz “Der Sonnengruß” wie auch für “Die acht Richtungen der Wirbelsäule”. Letztgenannte brauchen sogar noch weniger Platz, denn sie werden im Stehen absolviert.

P. S. Mir liegt nicht daran, die Fünf Tibeter als ausschliessliches Bewegungsprogramm zu propagieren. Es gibt noch viele weitere minimalistische Bewegungsmöglichkeiten, wie Radfahren, Wandern, Joggen, Gehen … .

 


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